Nachdem der erste Diesel-Gipfel wenig vorzeigbare Ergebnisse hervorbrachte, – kein Wunder: die Umweltschutzverbände waren unbewusst erst gar nicht eingeladen – , startet Montag der nächste „Dieselgipfel“. Diesmal sogar mit Oberbürgermeistern. Der Druck zu wirksamen Ergebnissen zu gelangen ist groß – insbesondere in NRW. 31 der bundesweit 89 Städte, in denen die Grenzwerte für Stickstoffdioxid überschritten werden, liegen in NRW. Dazu zählt auch Paderborn, das dokumentieren unzweifelhafte Messergebnisse im Bereich Westerntor, Friedrichstaße und Bahnhofstraße.
Damit dieser Gipfel nicht erneut im Desaster endet, haben Grüne aus dem Bund, aus NRW und den betroffenen Kommunen heute Forderungen an Ministerpräsident Laschet und die Bundesregierung formuliert. Ziel müsse es sein, dass bereits 2018 die Grenzwerte wieder eingehalten werden können. Dazu müssen Kommunen, Länder und der Bund koordiniert handeln. „Wir fordern ein vom Bund finanziertes Aktionsprogramm des Bundes für die Städte“, erklären die Grünen.
Inhalt des Programms:
- Umstellung der Busse auf emissionsfreie Bussysteme und die kurzfristige Nachrüstung mit Stickstoffdioxidfilteranlagen
- Umstellung der städtischen Fuhrparks auf emissionsfreie Fahrzeuge
- Aufbau einer Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum, in Parkhäusern und an Einkaufszentren, bequem nutzbar mit einer Karte
- Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur
- Modellstädte, die für innerstädtische Lieferdienste auf der „letzten Meile“ künftig nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zulassen wollen
- Unterstützung für Carsharinganbieter bei der Umstellung auf E-Fahrzeuge
Darüber hinaus fordern die Grünen
- Die Einführung der Blauen Plakette durch die Bundesregierung.
- Die technische Nachrüstung von Dieselaltfahrzeugen bei Kostenübernahme durch die Autohersteller vornehmen zu lassen.
- Eine Marktanreizprogramm für E-Mobilität mit klarer Lenkungswirkung (Kaufzuschuss 6000 Euro für E-Autos und 2000 Euro für verbrauchsarme Plug-in-Hybrid Autos unter 50g Co² gegenfinanziert durch Steuer für PKWS abhängig vom C0² Ausstoß) insbesondere für Taxiunternehmen und innerstädtische Pflegedienste.
- Die umgehende Einhaltung der Emissionsgrenzwerte bei neu ausgelieferten Pkw einzufordern.
- Das „Diesel-Privileg“ zu hinterfragen und steuerliche Anreize zur Förderung einer umweltfreundlichen Mobilität zu setzen.
- Eine Verkehrspolitik, die weniger auf das Auto fixiert ist und mittels einer grünen Mobilitätswende wie in anderen europäischen Nachbarländern ermöglicht, bis 2030 aus dem Verbrennungsmotor auszusteigen.
Ein Gastbeitrag von DIE GRÜNEN in Kreis und Stadt Paderborn



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