Jamaika-Sondierer müssen Signale aus Wirtschaft und Umwelt anerkennen
In einer aktuellen Erklärung fordern 50 deutsche Konzerne, darunter zum Beispiel Aldi, Simens, Deutsche Bahn, Adidas, EnBW und viel andere, ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz in Deutschland – inklusive eines Ausstiegspfads für die schädliche Kohleverstromung.
Damit setzt die Industrieinitiative insbesondere FDP-Chef Christian Lindner unter Druck, der zuletzt öffentlich die Klimaziele infrage gestellt hatte.
Dazu sagt Michael Schäfer, Leiter des Fachbereichs Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland:
„Wir können gerade beobachten, wie die Wirtschaft die Politik überholt. Die Unternehmens-Erklärung macht deutlich, dass die Trennlinie nicht zwischen Klima und Wirtschaft, sondern zwischen heute und gestern liegt: zwischen den Zukunftsindustrien und der vorgestrigen Kohlewirtschaft. Aus der Kohle auszusteigen, ist nicht nur unumgänglich, um das selbstgesteckte Klimaziel 2020 zu halten, wie Angela Merkel es versprochen hat. Es ist auch unumgänglich, um Deutschlands Wirtschaft zukunftsfähig zu machen. Das müssen auch die Jamaika-Sondierer endlich anerkennen: Es ist im Interesse aller – der Umwelt, der Wirtschaft, der Menschen – wenn wir die Energiewende und Innovationen fördern und die dreckige Kohle der Vergangenheit angehören lassen, wo sie hingehört. Besonders wer ‚Digitalisierung first‘ sagt, muss auf die Modernisierung durch die Energiewende setzen – nicht auf die veraltete Kohletechnik.“
“Die Unternehmen setzen ein deutliches Zeichen”, sagt Sabine Nallinger, die im Vorstand der Stiftung 2 Grad sitzt. “Der Kohleausstieg muss in den Koalitionsverhandlungen auf den Tisch – und zwar ohne Scheuklappen.”
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