Landrat Spieker spricht mit Bürgermeister Stickeln über Notwendigkeit der Neuorganisation

Ein Zwischenstand der leider nicht ganz das beinhaltet, was wir uns erhofft haben. Wir müssen weiter dran bleiben um spätestens im nächsten Jahr wieder eine dezentrale Lösung zu schaffen. Das verlangt von uns allen an dem Thema dran zu bleiben und weiter dafür zu kämpfen. Wir grünen werden alle Bemühungen in diesem Bereich gern unterstützen.

Einschulungsuntersuchung für das Schuljahr 2018/2019 wird zentral im Gesundheitsamt in Höxter durchgeführt.

In einem Gespräch mit dem Bürgermeister der Stadt Warburg, Michael Stickeln, begründete Landrat Friedhelm Spieker erneut die Notwendigkeit, die Einschulungsuntersuchungen für das kommende Schuljahr zentral im Kreisgesundheitsamt in Höxter durchzuführen. “Es geht nicht anders. Uns fehlt ärztliches Personal”, machte Spieker nochmals deutlich. Deshalb ist es wichtig, dass die wenigen verfügbaren Ärztinnen und Ärzte ihre Tätigkeit voll und ganz auf die Kinder und Eltern konzentrieren.

Die Zentralisierung war bereits in der Sitzung des Kreistages des Kreises Höxter am 9. November 2017 ausführlich erörtert worden. Mit mehrheitlichem Votum hatte der Kreistag dem nachvollziehbaren und notwendigen Schritt zugestimmt. Am 14. November 2017 war die Neuorganisation Thema in einer Sitzung des Rates der Stadt Warburg. Vor diesem Hintergrund hatte Bürgermeister Michael Stickeln das Gespräch mit Landrat Spieker gesucht.

“Natürlich kann ich diejenigen Eltern gut verstehen, die mit ihren Kindern eine längere Anfahrt auf sich nehmen müssen”, sagte Landrat Spieker. Doch bat auch er um Verständnis für die Notwendigkeit der Neuorganisation. Damit stelle der Kreis trotz der Personalnot die gesetzlich vorgeschriebenen Schuleingangsuntersuchungen für das Schuljahr 2018/19 sicher.

“Wir werden eine Elternbefragung durchführen und die Erfahrungen auswerten”, sagte der Leiter des Gesundheitsdienstes des Kreises Höxter, Dr. Ronald Woltering. Aktuell sei eine Arztstelle im kinder- und jugendärztlichen Gesundheitsdienst als Elternzeitvertretung ausgeschrieben. Auf Basis der Ergebnisse der Elternbefragung und des Erfolgs der Stellenausschreibung werde die Neuorganisation der Einschulungsuntersuchungen für das Schuljahr 2019/20 erneut geprüft.

Der zunehmende Ärztemangel im ländlichen Raum sei auch für den öffentlichen Gesundheitsdienst ein wachsendes Problem. Auf Stellenausschreibungen gibt es kaum Bewerbungen. „Personelle Engpässe wegen Elternzeit oder einer längeren Erkrankung können wir derzeit nicht auffangen“, so Dr. Woltering.

Ein Bericht von Focus Online local

WhatsApp Google+

Verwandte Artikel

Kommentar verfassen

Schreibe einen Kommentar zu Ricardo Blaszczyk Antworten abbrechen


* Pflichtfeld

1 Kommentar

  1. Ricardo Blaszczyk

    Noch ein Leserbrief zum Thema – Westfalenblatt 22.11.2017:

    Entscheidung nicht durchdacht

    Zur umstrittenen Entscheidung des Kreises Höxter, die Einschulungsuntersuchungen für die Vorschulkinder erstmals zentral in Höxter durchzuführen (das WESTFALEN-BLATT berichtete mehrfach, zuletzt am 18. November), erreichte die Redaktion die folgende Zuschrift eines Lesers.

    Die wenigen verfügbaren Ärzte sollen Arbeitszeit nicht auf den Straßen verbringen. (Wie viel Arbeitszeit wäre das denn?) Das klingt besorgt und fürsorglich. Aber auch befremdlich, da nur die eine Seite der Medaille dargestellt wird. Die andere sieht heftiger aus.

    Wenn es sich um circa 1000 Kinder handelt, müssen sich auch 1000 Eltern auf den Weg machen und ihre Freizeit auf der Straße verbringen – mit allen Widrigkeiten und auch Unfallrisiken.

    Da sind auch 1000 Autos unterwegs, die Parkplätze in Höxter suchen. Das sind auch 1000 Stunden Freizeit, die mehr aufgewendet werden müssen und überschlägig 50 000 gefahrene Kilometer, die rund 15 000 Euro an Kosten verursachen.

    Hinzu kommen sicher auch noch Lohnausfälle, weil Überstundenfrei oder Urlaub genommen werden muss. Sicherlich eine grobe und überschlägige Betrachtung, aber es wird deutlich: Diese Entscheidung ist im Kern eine nicht durchdachte Entscheidung, für die nicht nur betroffene Eltern kein Verständnis aufbringen können.

    ANTON WIEMERS
    Parkstraße 19
    34414 Warburg

    Antworten