Wie wir bei den Jamaika-Verhandlungen vom Balkon winkten und suggerierten, die Sache sei geritzt – während kaum ein Konflikt ausgesprochen werden konnte.
Als die Jamaika-Regierung in Schleswig-Holstein gebildet war, begann die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes. Aber er zündete nicht. Weder insgesamt noch bei den Grünen. Als ginge es um nichts, chillte Deutschland durch den Sommer. Die Umfragen aller Parteien waren wie in Stein gemeißelt.
Ich machte Wahlkampf bei lauter Kreisverbänden. Wieder, wie während der Urwahl, reiste ich mit der Bahn kreuz und quer durch die Republik, hielt Reden und besuchte Firmen und Bauernhöfe. Ich erlebte ein Sommerland, das sich für alles interessierte, nur nicht für Politik. Ich sah die Armut in den Bahnhöfen und saß mit müden Schichtarbeitern im Ruhrpott morgens um fünf in der S-Bahn. Ich flog von München nach Hamburg und ging an den Flughafenshops mit ihren Edelmarken vorbei, wo Wohlstand pervers wird. Ich besuchte Tierställe und streichelte die Kälber, die bald geschlachtet werden würden, und sah die Menschen bei McDonald’s Schlange stehen. In mir wurde das Gefühl immer stärker, hier passt irgendetwas nicht zusammen, ganz fundamental nicht. Ich hielt meine Reden mit dem grünen Standardprogramm, ich kochte mit dem Kreisverband Bielefeld auf dem Marktplatz aus Gemüseresten – alles wurde wohlwollend aufgenommen…
…ein Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen von Robert Habeck – Wir waren zu freundlich
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