Gedenkstunde mit Rechtsradikalen

Der Bundestag erinnert an die Befreiung von Auschwitz vor 73 Jahren. Der Bezug zur Gegenwart ist stark wie nie zuvor, denn zum ersten Mal ist mit der AfD eine rechte Partei dabei.

Alexander Gauland klatscht. Aber er tut es wie in Zeitlupe. Ein bisschen so, als wolle er nicht. Oder als sei er so tief in Gedanken versunken, dass ihm die eigene Langsamkeit gar nicht mehr auffällt. Bei einzelnen AfD-Abgeordneten verhält es sich ähnlich wie bei dem 76-jährigen Fraktionsvorsitzenden, den nicht wenige für einen Antisemiten halten.

Doch, die Mehrheit spendet Beifall, als Anita Lasker-Wallfisch geendet hat. Die 92-jährige Jüdin ist dem Konzentrationslager Auschwitz entronnen und hält im Bundestag die Gedenkrede zu dessen Befreiung. Eine Minderheit indes applaudiert nur widerwillig oder eben gar nicht – so etwa der bayerische Parlamentarier Hansjörg Müller oder Detlev Spangenberg aus Sachsen. Und als Lasker-Wallfisch die anfangs offene deutsche Flüchtlingspolitik rühmt, da regt sich in den Reihen der AfD keine Hand. Das Parlament, so viel ist sicher, erlebt an diesem 31. Januar 2018 doppelt denkwürdige Minuten…

… ein Beitrag  und  in der FR-Online – Gedenkstunde mit Rechtsradikalen

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