Kinderarmut: Warum die Grünen im Kreis Höxter es genau wissen wollen

Wir berichteten bereitas am 04. Juni 2018 unter – Mehr als jeder 8. Schüler im Kreis Höxter auf Sozialleistungen angewiesen – bereits über eine mögliche Dunkelziffer im Bereich Kinderarmut. Heute nun die Bestätigung:

Der Kinderschutzbund stellt in seinen Berechnungen fest, dass in Deutschland 4,4 Millionen Kinder in Armut leben. Das sind rund 1,4 Millionen mehr als die bisher in der Öffentlichkeit bekannt, teilte der Verband mit.

Auch die Grünen im Kreis Höxter fordern weiterhin die detaillierte Analyse und Auswertung der Berechtugten und der Empfänger im Kreisgebiet um gezielt Kinderarmut zu bekämpfen!

Hintergrund: Berechtigte nehmen Leistungen nicht in Anspruch

Für drei Millionen Kinder zahlt der Staat Sozialleistungen, damit ihr Existenzminimum gesichert ist, so der Kinderschutzbund. Würden aber auch diejenigen Familien hinzugezählt, die ihren Anspruch nicht wahrnehmen, ist die Zahl der in Armut lebenden Kinder deutlich höher. So würden nur etwa 50 Prozent der tatsächlich Berechtigten sogenannte aufstockende Hartz-IV-Leistungen in Anspruch nehmen, erklärte der Kinderschutzbund. Das allein betrift rund 850.000 Kinder unter 18 Jahren, die bislang nicht als arm galten.

Dazu kommen nach Berechnungen des Verbands noch einmal 190.000 Kinder, deren Eltern nicht erwerbstätig sind und die trotzdem nicht mit anderen Leistungen aufstocken. “Oft liegt es daran, dass die Eltern mit den bürokratischen Abläufen überfordert sind oder sich schlichtweg dafür schämen”, sagt Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes. “Diese Zahlen könnte die Bundesregierung auch klar nennen, aber das will sie offenbar nicht.

Bei einzelnen Leistungen, etwa beim Kinderzuschlag, sei die Nicht-Beantragung sogar noch deutlich höher und liege bei bis zu 70 Prozent. “Zählen wir alles zusammen, kommen wir konservativ gerechnet auf eine Dunkelziffer von 1,4 Millionen Kindern”, so Hilgers. “Alle diese Kinder sind offiziell nicht arm, doch sie fallen durch das Raster unseres Sozialstaates, weil der Dschungel der Leistungen für viele Eltern undurchdringlich ist.”

Aus einem Beitrag unter – www.tagesschau.de

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