Wisentgehege Hardehausen - Wald & Holz

Wo Wisente und Förster gemeinsam die Natur schützen

GRÜNE beiderseits der Egge besuchen Waldinformationszentrum Hammerhof

Das Waldinformationszentrum Hammerhof und das Wisentgehege Hardehausen verbinden in vorbildlicher Weise Naturschutz und Umweltbildung. Davon konnten sich die GRÜNEN der Kreistagsfraktionen Paderborn und Höxter sowie aus Bad Lippspringe überzeugen.

Jan Preller, Leiter der beiden Einrichtungen des Landesbetriebs Wald und Holz NRW, führte die Gäste von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN durch den normalerweise nicht zugänglichen und ökologisch besonders wertvollen „Wald der Wisente“. Er erläuterte die herausragende Bedeutung der vor 60 Jahren begründeten Wisentherden: „Sie prägen den ansonsten ungenutzten Wald. Ein Stück ursprüngliche Naturlandschaft wird dadurch wiederbelebt. Viele seltene Tierarten, die zu diesen natürlichen Lebensgemeinschaften gehören, stellen sich wieder ein und finden Lebensmöglichkeiten“, erklärte Jan Preller.

„Wir leisten hier also einerseits einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung dieser Wildrinder, die kurz vor der Ausrottung standen, und haben in diesen Jahren viel praktisches Wissen über die Haltung dieser Tierart erworben.“ Genauso wichtig ist für den Förster aber eben auch die Artenvielfalt, die mit den im Wald weidenden Wisenten einhergeht. „Die vielen ökologischen Kostbarkeiten unseres Gebietes sind meist weit weniger auffällig, als die mächtigen Rinder. Aber die Fachleute geraten ins Schwärmen über die Biodiversität, die sie bislang schon hier erforschen konnten.“ So zum Beispiel über sehr viele verschiedene seltene Insekten und Käfer und über sensationelle zwölf zum Teil hochspezialisierte Fledermausarten. Dabei verwies Jan Preller darauf, dass viele weitere Untersuchungen noch ausstehen und mit weiteren Entdeckungen zu rechnen sei.

„Das, was wir hier Wertvolles zeigen und wovon wir erzählen können, erschließt sich nicht von selbst“, machte Jan Preller deutlich. „Viele Menschen lassen sich sicherlich faszinieren von diesem Wald und von den Wisenten.“ Aber selbst das sei keine Selbstverständlichkeit und könne etwas sein, was erst erlernt und erfahren werden muss. „Erst recht ist es notwendig, all das Verborgene und Wunderbare der Natur und die staunenswerten Zusammenhänge zu vermitteln und gut zu erklären. So kann es gelingen, eine Wertschätzung der Natur und die Notwendigkeit des Naturschutzes den Menschen nahe zu bringen“, erfährt Jan Preller in der täglichen Arbeit des Waldinformationszentrums.

Gisbert Bläsing, Fraktionssprecher der GRÜNEN im Kreistag Höxter, bedankte sich für die Führung und die vermittelten Erkenntnisse: „Ich habe heute gelernt, dass Sie über die Faszination für Wildtiere Ihren Gästen die ökologischen Zusammenhänge erklären. Sie können anschaulich vermitteln, warum die ökologische Vielfalt so wichtig ist für uns Menschen, die wir ja selbst ein abhängiger Teil der Natur und vom Netz des Lebens sind. Je vollständiger dieses Netz, desto stabiler und belastbarer ist es und desto sicherer sind unsere Lebensgrundlagen.“ Er wünschte dem Waldinformationszentrum weiterhin viel Erfolg. „Ich bin mir sicher, dass aus Ihrer Vermittlung von Verständnis und Erfurcht auch das entsprechende Handeln erwächst.“

Der Kreis Höxter und die Region könne sich glücklich schätzen, diese landesweit bedeutsamen Einrichtungen des Naturschutzes und der Umweltbildung vor Ort zu haben. „Umgekehrt gilt aber auch: Das Land tut gut daran, diese Einrichtungen hier bei uns zu unterhalten. Sie sind hier genau am richtigen Ort, wie wir heute erleben durften.“

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