Heute mal eine Lese-/Abo-Empfehlung aus dem Ortsverband.
Pablo Wendel, Held einer unserer „Geschichten des Gelingens“ [1], hat ein Kohlekraftwerk gekauft! Wie unFUTURZWEIesk und enkeluntauglich das denn bitte sei, fragt sich die Leserin sofort. Darauf antworten wir: Gar nicht! Seinem Performance Electrics-Kollektiv geht es nämlich darum, aus dem Braunkohlefossil ein schönes Stück Zukunft zu machen: Die alte Infrastruktur des Kraftwerks wird mit einer modernen Pyrolyse-Anlage kombiniert; durch die Technologie der Kraft-Wärme-Koppelung mit Holzvergasung werden CO2-neutral Wärme und Kunststrom gewonnen. [2] Letzterer entsteht bei Pablo Wendel nicht nur durch die technische Umsetzung, sondern auch durch die künstlerische, baukulturelle und historische Reflexion. In Luckenwalde, ja genau dort, wo man eigentlich seine Zukunft schon hinter sich hatte. [3] Und wir sind angefixt. Was sich alles noch erdenken und in die Welt bringen lässt: Autobahnen als Fahrradstraßen mit viel Grün links und rechts sowie Bänken aus recycelten Leitplanken! Seecontainer als mobile Tiny Houses! Umgebaute Autos als Gartenpavillons! Der niemals neue BER-Flughafen und alle seine internationalen Brüder als Transition Towns! Urbane Brachen als blühende Wiesen zum Draufliegen und In-den-Himmel-Schauen! Alles näher als wir denken. Und was machen wir mit den XXL-Kreuzfahrtschiffen? An hässlichen Küstenabschnitten festlegen, Motoren aus- und Screens anbauen. Auf denen ziehen dann wasserkraftbetrieben gefilmte Landschaften vorbei, die durch solchen Tourismus nicht mehr zerstört werden.
[1] Geschichte lesen. [2] Kunststromkraftwas? [3] Mit dem Strom schwimmen.Beiträge
Sogar gute Nachrichten sind näher, als man denkt, wenn man die Tageszeitungen durchblättert. Darauf aufmerksam macht die App Good News. Digital Native Charlotte Domberg hat sie für FUTURZWEI ausprobiert. Die gute Nachricht: mit positivem Ausgang.
Guten Morgen guter Morgen?
//lesen unter futurzwei.org/goodnews
Im Erden war FUTURZWEI schon immer ganz gut. Entsprechend dreht der just gegründete Rat für Digitale Ökologie jetzt um, was falsch läuft, und sagt: Die Gesellschaft darf sich nicht von Technologie treiben lassen, sondern muss selbst darüber debattieren und entscheiden, welcher Technikeinsatz ihr für das nützt, was sie sein will und soll. Also: Vor Flugtaxi und Sensorenwahn kommt in der Demokratie das Denken und Abwägen.
Digitalisierung erden! Rat für digitale Ökologie
//kennenlernen unter futurzwei.org/rat-fuer-digitale-oekologie
Weltveränderung ist gerade im Trend bei den jungen Leuten. Dafür gehen
sie freitags auf die Straße statt den Schulhof. Arne Ahlert hat für FUTURZWEI Bildeindrücke bei der Berliner Demonstration gesammelt – und dabei sogar ein paar Großeltern for future entdeckt.
Wer nicht hüpft, der ist für Kohle!
//anschauen unter futurzwei.org/fridaysforfuture
Leseempfehlungen
Gemeinsam linksrum
All die Probleme der Gegenwart, lokal und global, wären prädestiniert für linke Antworten. Doch kann sich die Linke nicht zusammenraufen, zu verschieden die Lektüren des Kapitals und zu alt die Konzepte. Hoffentlich gelingt es Julia Fritzsche alle mal wieder an einen Tisch zu bekommen.
//Julia Fritzsche: Tiefrot und radikal bunt. Für eine neue linke Erzählung. 2019
Gegen den Gestank
Neulich, als in Berlin die BVG streikte, stank‘s ziemlich in den Straßen – kein Wunder bei all den schleichenden Töfftöffs. Parallel dazu wird bekannt, dass die Deutschen wieder fleißig Diesel kaufen. Der Mief wird nicht besser. Es sei denn alle lesen dieses Buch!
//Heike Holdinghausen: Uns stinkt’s! Was jetzt für eine zweite ökologische Wende zu tun ist. 2019
Mit passendem Liedgut
Wir sind Fans und Sie hoffentlich auch. Nachdem FUTURZWEI im vergangenen Herbst das Video zum Titellied „Wir sind die Vielen“ präsentierte, müssen jetzt nur noch die restlichen 12 Songtexte gelernt werden … bis wir bald alle gemeinsam bei den Konzerten schwofen, tanzen und feiern können.
//Bernadette La Hengst: Wir sind die Vielen. 2019
Und das Fresspaket nicht vergessen!
Die Unverpackt-Initiatorin Marie Delaperrière hat tatsächlich Pionierarbeit geleistet: einfach ausprobiert und wahrlich auf den Bauch vertraut. Umso schöner, dass diese Studie die Umsetzbarkeit ihres Konzepts auch wissenschaftlich nachweist.
//Marie Delaperrière: Fallstudie über Möglichkeiten zur Abfallvermeidung von Verpackungen und Lebensmitteln im Einzelhandel. 2019
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