BILDUNG FÜR DAS 21. JAHRHUNDERT

Bildung ist ein Schlüssel dazu, dass alle Menschen in einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Welt leben können. Seit unserer Gründung vor 40 Jahren kämpfen wir GRÜNE für ein gerechtes Bildungssystem mit realen Chancen für alle. Die Stabilität einer Demokratie hängt entscheidend von der Qualität ihres Bildungssystems ab. Unsere Kinder sollen ein erfülltes Leben in einer sicheren und gesunden Umwelt führen. Auf dem Weg zu einem gerechten und zukunftsfähigen Bildungssystem haben wir Erfolge erzielt, aber auch Fehler gemacht. Weil uns die Zukunftsperspektiven der Kinder, aber auch die unserer Gesellschaft im Ganzen ein Herzensanliegen sind, haben wir weder Mut noch Ehrgeiz verloren. Und wir sind mit unseren Bemühungen noch lange nicht am Ziel.

Deshalb haben wir uns die Frage gestellt: Vor welchen Herausforderungen steht die Bildung heute und wie muss sie aussehen, wenn sie unsere Kinder für das 21. Jahrhundert ausbilden soll? Um Antworten zu finden, haben wir seit dem Sommer 2018 intensiv über die Bildungsfragen der Zukunft diskutiert.

Eine Kommission unter der Leitung von Felix Banaszak hat dazu in Zusammenarbeit mit zahlreichen Expert*innen aus Praxis und Forschung einen Bericht erstellt, der selbstkritisch aber zukunftsgerichtet Antworten auf die Herausforderungen in der Bildung gibt. Auf Grundlage dieses Berichts werden auf dem Landesparteitag im Juni 2019 die bildungspolitischen Leitlinien der Partei diskutiert und neu formuliert.

Den Abschlussbericht der Bildungskommission können Sie hier herunterladen: Abschlussbericht der Bildungskommission

Neue Zeiten verlangen nach neuen Antworten.

  • Zukunftsbildung für ein selbstbestimmtes Leben in einer Welt des Wandels
  • Ungleiche Startchancen ausgleichen: Bildungs-Benachteiligung den Kampf ansagen
  • Schulen entlasten: Mehr Zeit für Bildung und Erziehung

Die zentralen Vorschläge für ein Bildungssystem der Zukunft:

Zeitgemäße Schule – Gut vorbereitet in die neuen Zeiten

Die Welt wandelt sich, wird digital, erfordert Teamwork und Eigenverantwortung. Wir setzen auf Gestaltungskompetenzen (Kooperation, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken) statt auf reines Faktenwissen. Und: Informatik und Medienpädagogik kommen in jeden Lehrplan.

Selbstbestimmte Schule – Unterstützung für den eigenen Weg

Schulen erhalten die Freiheit, vor Ort über die Schulentwicklung zu entscheiden. Dazu gehören etwa Möglichkeiten für das Lernen in Projekten, eine Aufweichung der Fächer, Alternativen zum Notensystem und eine Verlagerung der Personalkompetenz an die Schulen. Um dies zu ermöglichen, werden die Schulen fachlich beraten und personell entlastet. Denn sie wissen am besten, was ihre Schüler*innen brauchen.

Gerechte Schule – was ungleich ist, wird ungleich behandelt

Verteilung nach Bedarf statt mit der Gießkanne. Die Schulen mit den größten sozialen und pädagogischen Herausforderungen benötigen die größte Unterstützung. Anhand eines schulscharfen Sozialindex werden künftig Stellen und materielle Ressourcen verstärkt an jene Schulen verteilt, an denen die Not am größten ist.

Schule mit Zeit – Lehrer*innen sind für Kinder da

Wir entlasten Lehrer*innen von Verwaltungsaufgaben und geben ihnen Zeit für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Dazu richten wir Verwaltungsstellen ein und stärken Teams aus Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen. Team- und Beratungszeiten werden vollständig auf die Wochenarbeitszeit der Lehrer*innen angerechnet.

Familienfreundliche Schule – Für einen Recht auf hochwertigen Ganztag

Wir wollen die Trennung zwischen Unterricht und Betreuung durchbrechen. Wir schaffen den Rechtsanspruch auf einen Ganztag, bis Ende der Sekundarstufe I, in einem ersten Schritt für die Klassen 1 bis 6. Finanziert durch Bund und Land wird der Ganztag kostenlos für die Eltern.

Inklusive Schule – ein Neustart für das gemeinsame Lernen

Alle Kinder sind an allen Schulen – und allen Schulformen – willkommen. Sie erhalten individuelle Förderung zur Entfaltung ihrer Potenziale. Wir wissen: Erfolgreiche Inklusion erfordert Ressourcen und Unterstützung. Deshalb stellen wir die notwendigen räumlichen und personellen Ressourcen zur Verfügung – insbesondere an Vorreiterschulen –, bringen Inklusionskoordinator*innen in die Schulleitung und verankern Sonderpädagog*innen fest im Kollegium.

Schulen für alle – im gemeinsamen Lernen liegt die Zukunft

Die Anmeldezahlen zeigen: Immer mehr Eltern wählen für ihre Kinder die Gesamtschule. Den Weg dieser „Schulstrukturentwicklung von unten“ gehen wir weiter – flankieren ihn aber stärker. Die Hauptschule wird auslaufen, Sekundarschulen wollen wir in (Teilstandorte von) Gesamtschulen umwandeln, Realschulen & Gymnasien den Weg zum gemeinsamen Lernen ebnen. Alle Schulen sollen jedes Kind zum bestmöglichen Abschluss begleiten.

Demokratische Schule – Für eine starke und wehrhafte Demokratie

Damit unsere Demokratie zukunftsfest wird, muss Bildung stets auch zur Demokratie erziehen. In den Kitas setzen wir auf kindgerechte Partizipation, in den Schulen auf Beteiligungsformen wie Klassenrat und Schülerparlament. Wir fördern demokratische Konfliktlösungen, wechselseitiges Feedback von Schüler*innen und Lehrer*innen und demokratisieren auch die Hochschulen.

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