Das Wahlkampfteam der Warburger Grünen mit Willi Bornhorst (v. l.),Josef Schrader, Kai Greupner, Alfred Berge, Maria Theresia Herbold, Willi Bott, Hilla Zavelberg-Simon, Doris Hauck, Hermann Ludwig

Grüner Politik-Talk

Die nächste Kommunalwahl wird im Herbst 2025 kommenden Jahres stattfinden. Frühzeitig wollen die Warburger Grünen dabei mit den Menschen in der Warburger Kernstadt und in den Ortsteilen ins Gespräch kommen. Zur Vorbereitung hat die Wahl-AG schon mehrfach getagt und viele Ideen gesammelt. Dazu zählt ein Politik-Talk: „Wir wollen über die Dinge reden, die den Bürgerinnen und Bürgern unter den Nägeln brennen, dabei steht das Zuhören im Fokus“, erklärt Doris Hauck, Sprecherin des Ortsverbandes. Ein Lastenrad namens Bruno wird künftig als  Blickfang auf Aktionen der Grünen aufmerksam machen.

Die  erste Station wird der Kuhlturstall in Germete sein. Am Samstag, 31. August, ab 11 Uhr sind alle eingeladen. Lokaler Gesprächspartner ist auch Willi Bornhorst, der nach seinem beruflichen Weggang wieder zu seinen Germeter Wurzeln zurückgekehrt ist und sich im Bezirksausschuss Germete für ökologische Belange einsetzt. Er weiß um das besondere Interesse am Hochwasserschutz, der in der Ortschaft nach den Überflutungen am Weihnachtsfest und dem Jahreswechsel wieder einmal besonders in den Blick geriet. Damals waren Plakate aufgetaucht, „Das Diemelwasser gehört in den Fluss und nicht in unsere Keller“, war das zu lesen,  berichtet Willi Bornhorst. Einige Germeter sahen den Hochwasserschutz durch die Renaturierung des Diemelabschnitts entlang des Heinbergs gefährdet. Die  Baustelle und die angrenzenden Wiesen standen unter Wasser, auch die Pferdeställe des Germeter Reitervereins mussten eilends evakuiert werden, Schäden entstanden auch an der Tennisanlage am Sportplatz.  Anlieger der Straße Hainanger erlebten, wie das Grundwasser  in ihrer Straße stieg. In einigen Kellern stand das Wasser, zudem wurden Fäkalien aus der Kanalisation hochgedrückt. Willi Bornhorst  schlägt zur Ursachenforschung ein Forum vor, das die Planer vom Höxteraner Landschaftbüro UIH mit den Bürgern zusammenbringt. Die Planer hatten seinerzeit auch die Renaturierung des Kälberbaches fachlich begleitet.

Ein weiteres wichtiges Thema des Politik-Talks wird der Lärmschutz sein. Nicht nur Willi Bornhorst ist erstaunt, dass im städtischen Lärmschutz-Gutachten der Luftkurort gar nicht erst auftaucht, obwohl die Quellenstraße durch den  Schwerlastverkehr immens belastet sei. Wir wollen erreichen, dass die schweren Lkw nicht mehr durch den Ort fahren und eine Geschwindigkeitsbeschränkung eingerichtet wird“, unterstützen Jutta und Gerd Baumhecker dieses Ansinnen. Viele Lkw aus Rhoden würden die Abkürzung durch Germete nutzen und es sei zu befürchten, dass mit der Erweiterung der Rhodener Gewerbegebiete die Belastung weiter zunehme, meint Bornhorst. Ausdrücklich gehe es nicht um den Lkw-Verkehr der Germeta. Besonders belastend sei die Situation, wenn es auf der A 44 zu einem Verkehrsstau komme. „Dann herrscht hier das Chaos“, so Bornhorst. Insbesondere an der Einfahrt zum Kurmittelhaus hätten sich schon einige brenzlige Verkehrssituationen entwickelt, ergänzt Gerd Baumhecker.

„Wir wollen die Demokratie lebendig gestalten. Die BürgerInnen können und sollen uns gerne Anregungen geben. Wir wollen auch in Zukunft gute grüne Politik machen und unsere Stärken bei Themen wie Klimaschutz und Verkehrspolitik in der lokalen Politik umsetzen“, betont Fraktionssprecherin  Hilla Zavelberg-Simon. Es sei zwar zu beobachten, dass Umweltthemen in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr ganz oben stehen, dessen ungeachtet wollen die Warburger Grünen diese Themen weiter intensiv beackern, erklärt OV-Sprecher Hermann Ludwig.

Der Ortsverband der Partei will mit dem Cargobike als Vehikel Aufmerksamkeit erregen, „um mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ins Gespräch zu kommen. Womit geht es Euch gut, womit geht es Euch schlecht“, so Willi Bott. Das Miteinander, das auch in den Dörfern mehr und mehr abgenommen habe, sei wichtig.  „Ein niederschwelliges Angebot“, ergänzt Kai Greupner, um mehr über die örtlichen Themen zu erfahren.

Vom Image einer Verbotspartei, die von oben herab agiere, herunterzukommen, ist Alfred Berge, Kassierer im grünen Ortsverband, wichtig. „Wir sind bekannt dafür, die Themen in den Rat zu bringen.“

Die Gesprächsaktionen am Lastenrad und im lokalen Politik-Talk sollen dabei mitwirken, ein Wahlprogramm aufzustellen, das Konkretes für die Stadt Warburg mit den Ortsteilen beinhalte, berichtet Hauck von der Gründung einer AG Kommunalwahl. Mit fünf Sitzen waren die Grünen nach der Kommunalwahl im Herbst 2020 ins Warburger Stadtparlament eingezogen. Die Mitglieder im Ortsverband spüren derweil  ein weitaus raueres politisches Klima als damals, insbesondere die Wahrnehmung der Ampel-Koalition zeigt Wirkung.„ „Dass die Bürger der Regierungspolitik kaum Beifall zollen,fällt uns mordsmäßig auf die Füße“, meint Willi Bott.

„Die Kommunalwahl wird spannend“, erwartet Hilla Zavelberg-Simon. Bekanntlich hat der Vorstand der Warburger Christdemokraten dem derzeitigen Bürgermeister Tobias Scherf das Vertrauen versagt, als CDU-Kandidat für das Amt erneut anzutreten. Scherf wird dessen ungeachtet antreten, derweil der christdemokratische Stadtverband öffentlich auf Bewerbersuche ist. Wie die Warburger Bündnisgrünen mit der Kandidatur für den Chefposten im Warburger Rathaus umgehen, das wird Ende September in einer Klausurtagung der Parteibasis geklärt.

Man habe in der Hansestadt vieles auf den Weg gebracht, auch wenn einige Initiativen in den vergangenen vier Jahren von der CDU-Mehrheitsfraktion angewiesen wurden, zeigt sich der Parteivorstand durchaus zufrieden. Jetzt freuen sich die Bündnisgrünen, mit Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin des Landes NRW, zur kommenden Jubiläums-Oktoberwoche eine grüne Schirmfrau zu stellen.

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