Unter dem Leitmotto „Warburg strahlt für Demokratie“ setzten rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch viele Bündnisgrüne, bei einem Marsch für die Demokratie ein deutliches Zeichen. Mit Sprechchören, Trillerpfeifen und selbst gemalten Plakaten machten einige Akteure auf aktuelle Themen aufmerksam, die ihnen Sorge bereiten: Rechte Parolen, Stimmungsmache gegen Geflüchtete, Hetze, Rassismus und Ausgrenzung gehörten dazu. Über das Paderborner Tor durch die Josef-Wirmer-Straße und die Sternstraße und dann über die Hauptstraße führte der lautstarke Protestzug zum Neustadtmarktplatz, wo sich eine Kundgebung anschloss. Aufgerufen zu dem Protestmarsch hatten die überparteilichen Warburger Organisationen „Buntes Warburg“ und „Bündnis für Demokratie und Toleranz“. Während des Marsches skandierten die Demonstrierenden: „Wir sind kunterbunt“.
Eine parteipolitische Ausrichtung der Demonstration gab es auf ausdrücklichen Wunsch der Organisatoren nicht, die Proteste gegen die AFD waren jedoch unüberhörbar. Vielfach war zu hören, dass sich politisch Extreme die Demokratie zu Nutze machen, um sie von innen heraus zu bekämpfen. In Diskussionen war auch immer wieder zu hören, dass die Parteinahme von Elon Musk für die AFD eine ungeheure Einmischung in die deutschen Belange sei.
Bürgermeister Tobias Scherf wies in seiner Ansprache darauf hin: „Unsere Demokratie ist nicht selbstverständlich. Wir müssen sie aktiv schützen und gegen ihre Feinde verteidigen – nach außen wie nach innen“, sagte der Bürgermeister. „Wer in Warburg lebt und unter uns ist, ist willkommen“, betonte Scherf, schließlich sei Warburg bekanntermaßen eine Stadt der Vielfalt, der Toleranz und des Miteinanders.
Mitgfühl für die Opfer
„Toleranz ist der Klebstoff für ein gesellschaftliches Miteinander“, verdeutlichte Gerd Rieke für die Zweite Heimat. Rieke drückte sein großes Mitfühl für die Opfer der Angriffe aus. „Wir brauchen Sicherheit, aber auch Zusammenhalt.“Ausgrenzung, das Suchen nach Sündenböcken und die vielfach geforderten Grenzschließungen könnten hierbei jedoch keinen Beitrag zur Sicherheit leisten – und auch keine Terroranschläge verhindern. Die Integrationsarbeit der Zweiten Heimat sei wichtig, werde aber deutlich erschwert durch Einsparungen. Rieke berichtete auch von den Sorgen Geflüchteter angesichts der vielfältigen verbalen Angriffe auf die Willkommenskultur. „Die Ängste nehmen zu, nicht mehr willkommen zu sein“, sagte Gerd Rieke, Vorstand des Integrationsvereins „Zweite Heimat“.
Ayse Ergin vom Warburger Islamischen Kulturverein verurteilte die islamistischen Anschläge der jüngeren Vergangenheit. „Das sind verabscheuungswürdige Taten, die nichts mit unserer Religion zu tun haben, denn im Islam heißt es, wer einen Unschuldigen tötet, der tötet die Welt“, sagte Ergin. Für die christlichen Kirchen warnte Pfarrer Gerhard Pieper vor der zunehmenden Verrohung der Sprache, die zur Verrohung von Menschen führe. “Ich ergreife das Wort, weil mich die politischen Parolen entsetzen“, so Pieper. „Vertrauen wir nicht den Irrlichtern. Sie führen nur ins Verderben.“ Thomas Berens zeigte in seinem Beitrag auf, welchen Anteil Menschen mit Migrationshintergrund für die Aufrechterhaltung der Pflege haben. „Bei uns arbeiten viele Mitarbeiter aus vielen Nationen. Wir erleben jeden Tag, dass Vielfalt uns nicht schwächt, sondern bereichert“, betonte der Geschäftsführer des Seniorenzentrums Sankt Johannes in Warburg.
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