Jeder von uns wird Eindrücke in der langen Wahlzeit des Jahres und darüber hinaus gesammelt haben und auch nach dem 24.9. etwas reflektiert haben. Ich denke, dass unser Ergebnis nicht die Herausforderungen unserer Zeit wiedergibt, gleich wohl es bundesweit mit 8,9% besser ist als die immer unter 8% des Jahres prognostizierten Zahlen.
Seitens GRÜNaffiner Menschen habe ich zwar teils auch Zweifel feststellen können, mehr jedoch eine gewisse Desillusionierung bei bestimmten, den jeweiligen Menschen wichtigen Themen. Und diese waren unterschiedlichster Natur. Opposition kann immer fordern, die Umsetzung in der dialogorientierten Demokratie kann dies bzw. diese Erwartungen nicht (immer) erfüllen. Das ist systembedingt.
Vielmehr war die Herausforderung, unsere Themen abseits des Hypes um Flüchtlinge und Wirtschaftswachstum zu setzen. Sie wurde von den Medien trotz Anstrengungen nicht gesetzt, wollte auch gar nicht ins Bewusstsein von Bürgern. Es findet nach meinem Gefühl in der letzten Zeit eine Entwicklung in Richtung “Angstgesellschaft″ statt; verschiedenste Verlustängste und Neiddebatten konträr einem Gemeinschafts- / Staatsempfinden.
Und “Ängste fressen Seele auf″ und verhindert klares Denken.
Anteil daran haben auch die Medien, die über jedes AfD-Stöckchen gesprungen sind und es scheint das Zeitalter der Lügen (Fake-News) salonfähig geworden zu sein.
Hier in diesem Bereich der Wahrnehmung und dann eben auch der Darstellung unserer Themen (Wofür stehen die GRÜNEN? Einfach und unverklausuliert, eben Klartext, kurz knapp, prägnant) zu punkten wäre eine wichtige Aufgabe für die Zukunft. Dies scheint mir sehr wichtig für zukünftige Arbeit, auch vor dem Hintergrund des geänderten, zukünftig härteren rechten Windes.
Zu Jamaica…
Ich finde, Katrin und Cem haben es auf den Punkt gebracht. Selbstverständlich darf sich keine demokratische Partei dem ernsthaften Dialog verweigern; mit einander sprechen bedeutet dann natürlich nicht, dass es nach Sondierungen automatisch zu Koalitionsverhandlungen oder gar -vereinbarungen kommen muss.
Wenn wir uns da verbiegen oder verkaufen müssten geht das gar nicht. Aber da habe ich das Vetrauen, dass unser 14köpfiges Verhandlungsteam das entsprechend managt.
Fazit
Demokratie ist schwer; hier ist es die Wahl zwischen Pest und Cholera und weglaufen (Neuwahl) ist wie eine Wüstendurchquerung ohne Wasservorräte.
Uwe Rottermund – Kreisvorsitzender Höxter BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN
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