Alleinerziehende haben es schwerer – und ihre Zahl steigt

Familien sind so vielfältig wie das Leben. Wir Grüne unterstützen alle Familien – ob mit oder ohne Trauschein, alleinerziehend oder verpartnert. Familien leisten viel. Viele sind mit ihrem Alltag und Leben zufrieden. Doch immer mehr Eltern machen sich finanzielle Sorgen oder ihnen droht zwischen Familie und Beruf die Puste auszugehen. Mit unserem grünen Familienbudget wollen wir Familien mit zusätzlich 12 Milliarden Euro pro Jahr entlasten und die Kinderarmut verringern. Wir schaffen in den nächsten Jahren weitere 350.000 Krippen- und Kitaplätze und regeln gesetzlich, dass ausreichend Erzieherinnen und Erzieher für unsere Kinder da sind.

Alleinerziehende Mütter oder Väter haben weniger Geld und seltener Arbeit als Paar-Familien. Das geht aus den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.

Beitrag Tagesschau vom 02.08.2018

Das haben wir vor: So entlasten wir Familien und verhindern Kinderarmut

  1. Wir werden ein Familienbudget von jährlich 12 Mrd. Euro auflegen, um Familien insgesamt stärker zu fördern und Kinderarmut zu lindern. Das Familien-Budget besteht aus drei Reformteilen. Mit uns werden die Regelsätze für Kinder in der Grundsicherung so bemessen, dass sie den tatsächlichen Bedarf decken, auch den für Teilhabe am sozialen Leben, an Bildung, Kultur und Mobilität. Mit unserem Kindergeld-Bonus garantieren wir, dass Kinder in Familien mit geringem Einkommen und von Alleinerziehenden bekommen, was sie zum Leben brauchen – und zwar aus einer Hand und ohne es beantragen zu müssen. Eltern mit geringen Einkommen erhalten den Kindergeld-Bonus in voller Höhe. Bei höherem Einkommen der Eltern wird der Betrag abgeschmolzen. In der Kindergrundsicherung werden Kindergeld und Steuerfreibeträge für Kinder zusammengefasst. Damit beenden wir die Ungerechtigkeit, dass sich die staatliche Unterstützung für Kinder am Einkommen ihrer Eltern bemisst, und wir entlasten Familien mit mittlerem Einkommen. Diese neue Kindergrundsicherung sollte mit der Einführung einer Individualbesteuerung mit einem übertragbaren Grundfreibetrag verknüpft werden. Eltern, die heute bereits verheiratet oder verpartnert sind, können zwischen dem alten Ehegattensplitting und dem neuen Familientarif plus Kindergrundsicherung wählen. Der Familientarif sieht eine individuelle Besteuerung der Partner mit doppeltem Grundfreibetrag vor. Das heutige Bildungs- und Teilhabepaket erreicht sein Ziel nicht und soll deswegen abgeschafft werden. Wir wollen stattdessen die bisherigen Leistungen für die betroffenen Kinder zum Teil durch einen vom Bund finanzierten kostenfreien Zugang zu den entsprechenden Angeboten und zum Teil im Regelsatz gewähren.
  2. Wir wollen verhindern, dass Eltern die Puste ausgeht. Daher wollen wir mit unserer KinderZeit Plus das Elterngeld weiter entwickeln, flexibilisieren und verlängern: Jeder Elternteil hat Anspruch auf acht Monate Unterstützung. Weitere acht Monate können die Eltern frei untereinander aufteilen. Im ersten Lebensjahr des Kindes können beide Eltern – nacheinander oder gleichzeitig – vollständig aus dem Beruf aussteigen. Danach wird eine Reduzierung der Arbeitszeit finanziell abgefedert. Um sich das Mehr an Zeit für die Familie leisten zu können, gleichen wir das geringere Einkommen mit einer Lohnersatzleistung aus. Außerdem wollen wir das bestehende Recht auf Teilzeit um ein Rückkehrrecht auf den alten Stundenumfang ergänzen. Zudem wollen wir das Recht auf Home-Office als Ergänzung zum Büroarbeitsplatz einführen.
  3. Mit uns Grünen wird es mehr und vor allem wirklich gute Kita-Angebote und Schulen geben. Unser Ziel sind gute Kitas überall. Mindeststandards für die Qualität wollen wir gesetzlich festlegen – damit Erzieherinnen und Erzieher ausreichend Zeit für die Kinder, für Vor- und Nachbereitung und Elterngespräche haben. Eine Erzieherin oder ein Erzieher sollen künftig höchstens drei Kinder unter drei Jahren bzw. höchstens zehn ältere Kinder betreuen. Kinder sollen ab dem zweiten Lebensjahr bis zur Einschulung einen Rechtsanspruch auf ein ganztägiges Angebot frühkindlicher Bildung und Betreuung bekommen. Grundsätzlich ist unser Ziel, beitragsfreie Bildung von Anfang an zu ermöglichen– so auch in Kitas. Da es aber noch vielerorts an Angeboten mangelt und die Qualität so verbesserungsbedürftig ist, wollen wir zunächst sicherstellen, dass keinem Kind wegen der Kita-Gebühren der Zugang zu Bildung verwehrt wird. Wir wollen deutlich mehr Ganztagsschulen schaffen, um weiterhin gute Betreuung zu gewährleisten bzw. einen Anspruch auf Hortbetreuung schaffen. Der Bund soll dafür mit den Ländern zusammenarbeiten dürfen und diesen Ausbau mitfinanzieren (Abschaffung des Kooperationsverbots).

WhatsApp Google+

Verwandte Artikel

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld