Durch die Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN wurde für die Ratssitzung am 14. November 2017 der Antrag gestellt, die Schuleingangsuntersuchung weiterhin in den jeweiligen Grundschulen durch zu führen. Es wird die unverzügliche Rückkehr in den alten Modus, wie er auch in den vergangenen Jahren organisierbar gewesen ist, gefordert.
Begründung
Bisher erfolgten die verpflichteten Schuleingangsuntersuchungen für Erstklässler aus dem Stadtgebiet Warburg innerhalb der städtischen Schulen. Mit sofortiger Wirkung hat nun die Kreisverwaltung Höxter entschieden, dass alle Erstklässler zur Durchführung der Untersuchung zum Standort des Kreis-Gesundheitsamtes in Höxter anreisen müssen.
Nachvollziehbar ist, dass diese Entscheidung nicht nur unter den aktuell betroffenen Eltern auf Unverständnis und Empörung sowie Verärgerung stößt- auch großen Teilen der nicht aktuell betroffenen Bevölkerung erscheint dieser Vorgang als unangemessen. Anstatt mit einer entsprechend gestalteten Terminplanung und Raumauswahl das dafür notwendige Personal an ausgewählten Tagen mit einem PKW nach Warburg anreisen zu lassen, sollen nun die betroffenen Eltern mit ihrem Kind in die Kreisstadt anreisen.
Vorausgesetzt, die Familie verfügt über einen eigenen PKW, stellt diese Neuregelung gerade berufstätige Eltern vor eine zeitliche Herausforderung. Dort, wo beide Elternteile arbeiten, muss im Zweifelsfall ein Urlaubstag genommen werden, um dies durchführen zu können. Eltern mit zwei oder mehr Kindern müssen für einen deutlich längeren Durchführungszeitraum für die Untersuchung entsprechend die Betreuung für ihre nicht betroffenen Kinder organisieren. Hier stellt sich für Eltern ohne eigenes Fahrzeug, die auf die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs angewiesen sind, eine noch größere Herausforderung. Und nicht zuletzt entstehen hierdurch auch vermeidbare Kosten.
Aus Sicht der betroffenen zukünftigen Erstklässler halten wir die Durchführung der für sie fremden und neuen Untersuchung an einem Ort, den sie mit ihrem zukünftigen Schulbeginn klar verbinden können, für entwicklungsgerechter und vertrauter. Hier wird es einem Kind dieser Altersstufe deutlich leichter gemacht, den Sinngehalt und die Verbindung für ihren Schulstart herzustellen.
Bedürfnisse der Familien haben Vorrang
Die Untersuchungen der zukünftigen Schulkinder sollen weiterhin vor Ort in der jeweiligen Grundschule stattfinden. Dafür setzt sich die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNENein. „Lange Anfahrten nach Höxter sind für die betroffenen Eltern eine unnötige Zumutung und in vielen Fällen kaum machbar“, argumentiert Josef Schrader, Kreistagsmitglied der GRÜNEN aus Warburg, gegen das Vorhaben einer zentralen Schuleingangsuntersuchung für alle Kinder des Kreises in den Räumen der Kreisverwaltung in Höxter.
Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN hat deshalb das Thema auf die Tagesordnung des nächsten Kreistags am 9. November setzen lassen.
Nach Ansicht der GRÜNEN stellt die beabsichtigte Neuregelung für viele Eltern eine besondere Erschwernis dar. Sie denken dabei auch an Alleinerziehende, an Eltern, die beide berufstätig sind sowie, an Eltern, die kein Auto besitzen und/oder zur Verfügung haben.
„Die bisherige Regelung hat zudem den Vorteil, dass die zukünftigen Erstklässler ihre Schule schon frühzeitig kennen lernen“, weist Fraktionssprecher Gisbert Bläsing, ehemaliger Leiter der Grundschule in Herstelle, auf einen weiteren Aspekt hin. „Die Verwaltung soll ihre eigenmächtig getroffene Entscheidung gegenüber der Politik erklären. Wir GRÜNEN setzen uns im Interesse der Familien dafür ein, dass die bisherigen dezentralen Untersuchungen weiter bestehen.“
Hintergrund des Streits
Bericht in der Neuen Westfälischen vom 11. Oktober 2017
Eltern müssen nach Höxter: Untersuchung für die Einschulung nicht mehr vor Ort
Änderung: Einschulungsuntersuchungen werden ab sofort im Gesundheitsamt des Kreises Höxter durchgeführt. Die längere Fahrtzeit für die Eltern soll durch höhere Qualitätsstandards wettgemacht werden. Die Einschulungsuntersuchungen werden erstmals zentral im Gesundheitsamt des Kreises in Höxter durchgeführt. Von November 2017 bis Juni 2018 werden mehr als 1.000 Kinder untersucht, die im kommenden Schuljahr 2018/2019 eingeschult werden. Das Gesundheitsamt lädt die Erziehungsberechtigten derzeit zu den Untersuchungsterminen ein.
Quelle: Eltern müssen nach Höxter: Untersuchung für die Einschulung nicht mehr vor Ort
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