Bürgermeister für Kompromisslösung in Frage der Schuleingangsuntersuchungen

1295 Unterschriften gegen Zentralisierung der Schuleingangsuntersuchungen

Die Elternvertreterinnen Daniela Fieseler und Katrin Dierkes haben Bürgermeister Michael Stickeln gestern 1295 Unterschriften gegen die Zentralisierung der Schulanfängeruntersuchungen in Höxter überreicht. Die Unterzeichner bekundeten damit auch ihre Solidarität mit einer Eingabe beim Petitionsausschuss des Landtages, die Elternvertreter von Warburger Kindergärten und Grundschulen eingereicht haben.

Michael Stickeln zeigte sich gestern beeindruckt von der großen Zahl der Unterschriften. Der Stadtrat, der sich heute Abend auf Antrag der Grünen mit dem Thema befasst, werde dieses Votum zu werten wissen, zeigte er sich überzeugt. Die Aktion zeige, wie wichtig den Eltern dieses Thema sei.

Der Bürgermeister machte im Gespräch mit den beiden Elternvertreterinnen aber auch deutlich, »dass die Stadt nicht Herr des Verfahrens ist«. »Sollte ich vom Stadtrat beauftragt werden, werde ich das Gespräch mit dem Landrat suchen und mich dann engagiert für das Anliegen einsetzen«, versicherte Stickeln. Nachdem der Kreistag jetzt aber die neue Vorgehensweise des Gesundheitsamtes gebilligt habe, werde es sehr schwer werden, noch etwas zu ändern, zeigte sich der Bürgermeister wenig optimistisch. Zudem hätten sich nach seinen Informationen alle Grundschulleitungen im Kreis Höxter für die neue Verfahrensweise ausgesprochen.

Die Zentralisierung der Schuleingangsuntersuchungen in Höxter sei ohne Zweifel eine Belastung für manche Eltern, insbesondere für Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern, gab Stickeln zu. Auf der anderen Seite habe die Kreisverwaltung Personalprobleme ins Feld geführt, die es auch zu würdigen gelte. Vor diesem Hintergrund sei er für eine Kompromisslösung. »Eine gangbare Lösung könnte es sein, Schuleingangsuntersuchungen in Höxter, Brakel und Warburg anzubieten«, schlug der Bürgermeister vor. An geeigneten Räumen in Warburg würde ein solcher Vorschlag nicht scheitern, zeigte sich der Verwaltungschef überzeugt.

Die beiden Elternvertreterinnen machten deutlich, dass sie sich von der Entscheidung des Kreistages nicht entmutigen lassen, zumal sie in den vergangenen Wochen auch Unterstützung aus anderen Orten des Kreises Höxter erfahren haben. Erneut riefen sie den Landrat dazu auf, seine Entscheidung zurückzunehmen und öffentlich auf die in der Petition angeführten Gründe, die gegen eine Zentralisierung sprechen, einzugehen.

Vom Petitionsausschuss des Landtages erhoffen sich die Initiatoren viel. Nach Informationen von Daniela Fieseler wird aufgrund es Eilantrages schon in absehbarer Zeit eine Kommission nach Höxter fahren, um mit Landrat Friedhelm Spieker über die Angelegenheit zu sprechen. Gleichwohl rufen die beiden Elternvertreterinnen den Warburger Stadtrat dazu auf, sie bei ihrem Anliegen zu unterstützen. »Das wäre für uns eine große Rückendeckung«, sagt Katrin Dierkes. Darüber hinaus werde die Unterschriftenaktion fortgesetzt.

Ein Beitrag von Ulrich Schlottmann – Westfalen Blatt 14. November 2017

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