Die politische Hauptrede (an den Anfang gesetzt und als längste Rede) hielt Cem. Er beschrieb also auch am ausführlichsten die aktuelle Situation sowie seine Bewertung des zuletzt erreichten Verhandlungsstandes, die in den anderen Reden der Mit-Sondierer*innen ebenfalls thematisiert wurden. Bei allen inhaltlichen Parallelen sind meines Erachtens die unterschiedlichen politischen Akzentsetzungen und Bewertungen interessant sowie die persönlichen Blickwinkel. Aus ein paar Reden habe ich einige wenige Zitate für Euch hervorgehoben. Extra aufgeführt habe ich auch den Dank von Katrin an die einzelnen aus dem Sondierungsteam. Zudem die Gastrede von Hans-Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung am Ende der Auflistung.

Die schriftliche Zusammenfassung des Bundesverbandes gibt die zentralen politischen Aussagen des Parteitags wieder:

https://www.gruene.de/ueber-uns/2017/zukunft-ist-was-wir-draus-machen.html

Und wer vielleicht grad einen Tag krank im Bett verbringen muss, hat vielleicht die Muße für das Komplett-Video:

https://www.youtube.com/watch?v=QiV7eHrsBA4

(Na ja, damit rechne ich nicht wirklich, dafür habe ich mir ja auch die Mühe mit den vielen Schnipseln [Einzelbeiträgen], siehe unten, gemacht).

Aus meiner Perspektive verstehe ich sehr gut, dass die Sondierungsgruppe die Früchte ihrer Arbeit – durchweg in ihrer Ambivalenz – darstellt, dass der Frust und die Kritik gegenüber den anderen Parteien und über den Abbruch kurz vor Ende der Sondierungen so deutlich artikuliert werden und dass eine neue Geschlossenheit, Stärke und Relevanz erfahren und zum Ausdruck gebracht wird. Die Gesprächsbereitschaft besteht weiter, die Aufgabe als kleinste Oppositionspartei im Bundestag als kritische Stimme der Vernunft zwischen lauter Populist*innen aus allen Richtungen wird beschrieben und als gleichsam schwierig und notwendig erkannt. Das war das, was angesichts des politischen Schwebezustands und aufgrund der menschlich für mich nachvollziehbaren persönlichen Situation der Beteiligten von dieser BDK zu leisten war.

War es zuviel des Selbstlobs? Zu viel Schwarz-Weiß-Malerei im Sinne von: Wir sind die Guten, alle anderen sind die Bösen? Zu viel Moralismus, zu viel Überheblichkeit also? Oder waren die Zuspitzungen und Klarstellungen schlicht notwendig und sinnvoll? Das möge jede und jeder selbst beurteilen.

Ich sag es jedenfalls auch bei dieser Gelegenheit wieder sehr gerne und voller Überzeugung: Dies ist meine Partei.

Danke an Ludger Roters und alle Beteiligten für die umfassende Zusammenfassung!

Reden der einzelnen Personen im Videostream

Rede Cem Özdemir:

https://www.youtube.com/watch?v=2dN_OHIBXkw

„Nun erweist sich, aus welchem Holz die Parteien geschnitzt sind. Wem geht es um Lösungen, wem geht es um Lametta? Wer denkt zuerst ans Land, wer denkt zuerst an sich? Wer will wirklich etwas bewegen und wer tut nur so? Das ist der politische Charaktertest.“

Rede Katrin Göring-Eckardt:

https://www.youtube.com/watch?v=QVEOp8KlmH8

„In einem gespaltenen Land ist es gut, wenn sich sehr unterschiedliche Kräfte zusammen setzen und versuchen etwas Gemeinsames hinzubekommen. Aber dieses Gemeinsame wollte die FDP nicht, und das ist das große Versagen, und das muss man ihr alleine ankreiden.“

„Auf der einen Seite ist die politische Mehrheit, auf der anderen Seite die ökologische Wahrheit.“

Katrins Dank an das gesamte Verhandlungs-Team:

https://youtu.be/QiV7eHrsBA4?t=9881

Darin: „Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss“:

https://youtu.be/QiV7eHrsBA4?t=10434

„Wir werden darum beneidet, dass wir unfassbar toughe junge Frauen haben, die kompetent sind, die dranbleiben, die einfach ihre Sache durchziehen, die kämpfen, die klar sind.“

Alle weiteren Reden ohne chronologische oder sonstige Reihenfolge:

Rede Simone Peter:

https://www.youtube.com/watch?v=zJl0s91G5kk

Rede Toni Hofreiter:

https://www.youtube.com/watch?v=bfXh3hY1Guo

Rede Claudia Roth:

https://www.youtube.com/watch?v=w3V9OE80Tuc

Rede Robert Habeck zu den Ergebnissen im Bereich Landwirtschaft:

https://www.youtube.com/watch?v=YXmjDaWkoXs

„Wir dürfen die anderen Parteien nicht aus der Pflicht lassen. Wenn wir wollen, dass die Linke sich nicht national verabschiedet und die FDP nicht national-liberal, dann ist das unsere Aufgabe, sie im Spiel zu halten.“

Rede Britta Haßelmann u. a. zu den Ergebnissen im Bereich Demokratie, Transparenz, Lobbyregister:

https://www.youtube.com/watch?v=l7aomLtLIMs

Rede Jürgen Trittin:

https://www.youtube.com/watch?v=-5MXyWkcKl4

Rede Winfried Kretschmann:

https://www.youtube.com/watch?v=OE2aicrFpN8

Über das Wesen des Kompromisses. Anfrage an die FDP, ob sie weiter den Weg der Polarisierung statt den Weg des Kompromisses beschreiten will. Braucht diese Welt nicht vielmehr die Überwindung der Polarisierung statt noch mehr Polarisierung? Wenn wir schon in unserem Land den Kompromiss nicht hinbekommen, wie kann uns dann Europa gelingen („Europa ist Kompromiss“ – Joschka Fischer)? Wir brauchen mehr Kompromissbereitschaft, um diese Gesellschaft zusammen zu halten. Rückgrat beweist der, der schwere Kompromisse macht und vertritt. Wohin geht der politische Liberalismus in Deutschland? Es wäre schlimm, wenn er den Österreichischen Weg geht.

Rede Annalena Baerbock:

https://www.youtube.com/watch?v=Y1qVyoBkCuo

„Politik ist angewandte Liebe zum Leben“ – Hanna Ahrend. Demokratie ist mehr als Verwalten und mehr als Vermarktung, ist zu leben, unsere Gesellschaft gemeinsam voranzubringen.

Rede Reinhard Bütikofer:

https://www.youtube.com/watch?v=AUnro0SMElE

„Die eigentliche Frage lautet: Schaffen wir es, Allianzen für einen gesellschaftlichen Aufbruch zu bauen? 2018 ist das Jahr Europas. Lasst uns praktisch zur Partei Europas werden.“

Rede Katja Dörner zu den Ergebnissen im Bereich Familienpolitik:

https://www.youtube.com/watch?v=hvipJN4_uJw

„Wir konnten die Unterschiedlichkeit im Team in einen Mehrwert verwandeln und es wäre gut, wenn wir als gesamte Partei das fortsetzen könnten.“

Rede Agnieszka Brugger zu den Ergebnissen im Bereich Außenpolitik:

https://www.youtube.com/watch?v=qqpzvMCsddQ

Gastrede Hans-Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung:

https://www.youtube.com/watch?v=gSijKBq_0lo

Über die Notwendigkeit eines positiven Narrativs der ökologischen Moderne. If they go low we go higher: Ermutigung, die Messlatte höher zu legen. Zum Beispiel dadurch, einen Klima-Pass in den politischen Diskurs einzubringen: Die Menschen, die ihre Heimat durch den Klimawandel verlieren, bekommen einen Pass für die Länder, die den Klimawandel verursachen.