Ausweitung des Anlegens von Blühflächen in der Kernstadt und allen Ortsteilen der Hansestadt Warburg, beginnend in 2018

Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN zur Ratssitzung am 30.01.2018

Der Rat der Stadt Warburg beschließt:

Die Hansestadt Warburg beauftragt den Bauhof, in der Kernstadt und allen Ortsteilen einen Teil der bestehenden öffentlichen Rasenflächen in Blühflächen umzuwandeln. Der Bauhof wird um Ermittlung und Angabe von entsprechenden Flächen gebeten.

Begründung:

Woran erkennt man das Artensterben? Antwort: an der Windschutzscheibe. Was wie ein schlechter Witz klang, ist inzwischen Fakt – auch in der Gemarkung der Hansestadt Warburg.

Mit der „Biodiversitätsstrategie“ versucht die EU bereits seit 2001 dem ungebrochenen Rückgang von Arten, genetischer Vielfalt und Verlust von Lebensräumen zu begegnen und geschädigte Ökosysteme wieder herzustellen. Bis 2020 fördert die UN biologische Vielfalt, denn der Verlust biologischer Vielfalt setzt sie gleichbedeutend mit dem Verlust unserer Lebensgrundlagen.

Im Frühling 2016 hat der Ortsverband der B90 / DIE GRÜNEN aus Anlass des Weltklimatages am Kreisel Paderborner Tor – Ahornweg insektenfreundliche Pflanzen ausgesät. Bis in den Herbst hinein erfreuten sich neben den Bürgerinnen und Bürgern an den schönen Blüten vor allem auch eine Vielfalt von Insekten. Sehr viele positiven Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern der Hansestadt Warburg haben uns bestärkt, so dass wir die Aktion in 2017 wiederholten.

Wir freuen uns, dass im letzten Jahr auch einige Flächen im Stadtgebiet dazugekommen sind, z.B. in der Diemelaue und am Paderborner Tor. Auch wurde beobachtet, dass an einigen Stellen nicht mehr so häufig, sondern weniger und zeitlich versetzt gemäht wird, so dass immer wieder Pflanzen zum Blühen kommen können.

Viele Stellen in der Stadt, Randlagen, Straßen und Parkbereiche können mit Blühflächen aus einheimischen und gezüchteten Blumen schnell und auf einfache Weise wieder attraktiv und bunt gestaltet werden. So leisten wir einen Beitrag, dass Falter, Schmetterlinge, Käfer, Bienen und Hummeln Nektar und Futter finden. Im Winter dient der Samen Vögeln als Nahrung.

Das Bundesumweltministerium fordert die Kommunen auf, „den Flächenverbrauch einzudämmen und zugleich mehr und höherwertige Naturflächen in den Städten zu schaffen: In privaten Gräten, Stadtparks … auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in Stadtnähe… und auf Brachen mit Spontanvegetation. Das alles ist Grundlage unserer urbanen Lebensqualität, ermöglichet Naturerfahrung und sorgt für ein besseres Ökologisches Gleichgewicht.“

Biodiversität steht für Vielfalt, der Begriff umfasst alle Tier- und Pflanzenarten.
Der Deutsche Städtetag unterstützt die Aktion bereits seit 2009 und vergab hier Preise für innovative Projekte.

Wir wollen für die Hansestadt Warburg als Kommune voran gehen und mit einer integrierten Sicht- und Handlungsweise die Erhaltung und Erlebbarkeit der biologischen Vielfalt verbessern. Besonders als Stadt, die sich der Erd-Charta verpflichtet hat, tragen wir Verantwortung für die heimische Artenvielfalt. Wir wollen mit diesem Schritt die Bedeutung der biologischen Vielfalt im Bewusstsein unserer Bürgerinnen und Bürger weiter stärken.

Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Warburg

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