Stadtradeln - Grüne Forderungen

Mit dem Rad unterwegs in Warburg

erstmalig nimmt die Stadt Warburg im Verbund des Kreises Höxter an der Aktion „Stadtradeln“ teil. Ziel dieser Aktion ist es für mehr Radförderung, Klimaschutz und eine lebenswerte Kommune in die Pedale zu treten.

Mit der Aktion Stadtradeln will der Kreis Höxter und die Stadt Warburg ihre Bevölkerung dazu animieren, vermehrt das Fahrrad zu nutzen, um CO2 einzusparen. Zudem zeigt es sich auch, dass in Corona-Zeiten die Nutzung des Fahrrades im Verkehrsmittelmix relativ gesehen zunimmt.

Die bundesweite Aktion „Stadtradeln“ bietet auf ihrer homepage über die Funktion „RADar“  die Möglichkeit, Meldungen über Schlaglöcher, riskante Verkehrsführung und weitere Probleme der Radinfrastruktur zu geben.

Der OV der GRÜNEN in Warburg haben sich unter diesem Aspekt der riskanten Verkehrsführung beispielhaft eine prägnante Fahrradstrecke im Stadtgebiet Warburgs herausgegriffen:

Der Weg vom Diemelradweg über die Lange Straße und Bernhardistraße auf die Kasseler Straße, weiter über die Bahnhofstraße zum Bahnhof bzw. über die Desenbergstraße, die Klingenburger Straße bis zum Aufstieg/Parkplatz Desenberg.

Dieser Weg enthält mehrere riskante Kurven und Kreuzungen. Zudem geraten Radfahrer immer wieder in brenzlige Situationen, da der Mindestabstand von 1,50 m nur selten eingehalten wird.

Radfahrende brauchen grundsätzlich, also in „normalen“ Zeiten, einen ca. 2,5m breiten Raum um sicher nebeneinander oder aneinander vorbeizufahren (plus die üblichen minimalen Sicherheitszonen am Rande). Die Herausforderung ist also, das Radfahren mit einem Mindestabstand von 1.5m zu anderen Personen möglich zu machen. Es gibt sehr gute Gründe, dazu unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen und mindestens 3m breite Radwege und Radfahrstreifen zu schaffen. In Anbetracht aller genannten Fakten ist unverzügliches Handeln gefordert.

In der deutschen Straßenverkehrsordnung (StVO) ist festgelegt, dass Radfahrstreifen ohne das Vorliegen einer besonderen Gefahrenlage angeordnet werden können. Sie ermöglicht mit temporären Infrastrukturmaßnahmen, dass man sicher und bequem Radfahren kann.

Die temporäre Einrichtung eines Radweges ermöglicht es zu eruieren, wie die Nutzung tatsächlich sein wird und ob die Streckenführung sinnvoll ist oder variiert werden sollte.

Es ist aus folgenden Gründen mit einem erhöhten Radverkehrsaufkommen zu rechnen / erwünscht:

  • Die Aktion „Stadtradeln“ animiert die Bevölkerung vermehrt mit dem Rad zu fahren.
  • In den Zeiten der Pandemie ist das Fahrrad das geeignetste Verkehrsmittel, um den Alltag zu bewältigen. Die Minuten an der frischen Luft tun der Seele gut und die Bewegung fördert die Gesundheit.
  • Viele Menschen, insbesondere Familien mit Kindern verbringen in diesem Jahr die Sommerferien / den Sommerurlaub zuhause und machen Ausflüge in die nähere Umgebung.
  • Als Urlaubsregion in Deutschland bietet sich der Kreis Höxter insbesondere für Fahrrad-Touristen an. Die vom Tourismus abhängigen Betriebe (Beherbergung, Gaststätten) hoffen auf einen starken Zulauf, jetzt nach Lockerung der Corona-Beschränkungen.

Auf der oben beschriebenen Wegstrecke ist aus diesen Gründen nicht nur während der Aktion „Stadtradeln“ sondern auch während der Sommerferien mit einem erhöhten Radverkehrsaufkommen zu rechnen. Es ist die Verbindung vom Bahnhof zum Diemelradweg und es ist die kürzeste Verbindung zum Desenberg. Der Diemelradweg ist ein sehr beliebter Radweg in Deutschland und Warburg bietet sich als Basisstation für mehrere Touren an. Die Radtouristen reisen mit der Bahn an und benötigen einen sicheren Weg in die Stadt und zur Diemel. Der Desenberg ist das Wahrzeichen Warburgs und der Warburger Börde. Er ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel für alle Bevölkerungsgruppen und derzeit sehr schlecht bzw. gar nicht über einen kurzen Weg von der Stadt mit dem Fahrrad zu erreichen, schon gar nicht für Familien mit Kindern.

Demzufolge ist es dringend geboten, die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu erhöhen und mit der Einrichtung eines temporären Radweges zumindest über einen kurzen Zeitraum für eine gute Infrastruktur zu sorgen. Damit können Verkehrsunfälle verhindert werden und ein Raum für sichere Mobilität an der frischen Luft geschaffen werden.

Ein weiteres Argument mit einem PopUp-Radweg die Bevölkerung zum Radfahren aufzufordern, ist, dass es gerade jetzt eine Absenkung der Luftschadstoffe braucht, um gesundheitliche Anfälligkeiten zu vermeiden.

Auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt wäre es außerdem genau der richtige Schritt um klimaschädliche Treibhausgase einzusparen und den Menschen die Dringlichkeit aber auch die Machbarkeit von Klimaschutzmaßnahmen aufzuzeigen.

Wir fordern hiermit die Ratsmitglieder und den Bürgermeister der Stadt Warburg auf, sich bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde für die Einrichtung eines PopUp-Radweges von der Diemel bis zum Bahnhof bzw. zum Desenberg einzusetzen.  Damit unterstreichen Sie Ihren Einsatz für mehr Radmobilität und sorgen für eine ausreichende Verkehrssicherheit für Radfahrer.

Ortsverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Marie-Theresia Herbold
Alfred Berge
Doris Hauck
Hilla Zavelberg-Simon

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