Die Warburger Grünen fordern eine neue Schulwegplanung. Unter anderem sollte die Einrichtung von Elterntaxi-Haltestellen geprüft und die in Warburg seit Jahren bestehende Initiative „Walking Bus“ neu belebt werden. Die Graf-Dodiko-Straße in der Warburger Innenstadt ist zu den Unterrichtszeiten der dortigen Grundschule bereits gesperrt. Doch stehe manch Elterntaxi vor dem Schild am Emil-Herz-Platz und blockiere die Straße, berichtete ein Anwohner.

Verkehrssicherheit für die Jüngsten

Lösungen für den sicheren Schulweg werden gemeinsam gesucht

Große Unterstützung gab es jetzt im Mobilitätsausschuss für einen Antrag der Warburger Bündnisgrünen, den Schulweg im Stadtgebiet sicherer zu machen. Im Blickpunkt stehen insbesondere die beiden Grundschulen in der Kernstadt, wo es in den Morgenstunden und in der Mittagszeit immer wieder zu gefährlichen Situatuationen kommt. Die Verwaltung ist jetzt beauftragt worden, in enger Zusammenarbeit mit den Schulen, Elternvertretungen, und der Polizei eine Schulwegplanung in den Fokus zu nehmen. Ebenfalls soll geprüft werden, ob im Umfeld der beiden Grundschulen Zonen für Elterntaxi-Haltestellen möglich sind. Zudem sollte die Initiative Walking Bus unterstützt werden.

Seit Schuljahresbeginn steht das Thema „Schulweg“ wieder im Fokus der Aufmerksamkeit. Dabei liegt die Priorität zunächst bei den Grundschulen in der Warburger Kernstadt. Immer wieder ist zu beobachten, dass sich zu Schulbeginn und zum Schulende bei beiden Grundschulen eine unübersichtliche Verkehrslage entwickelt, da doch einige Kinder von Eltern mit dem Pkw gebracht beziehungsweise abgeholt werden. Dieses Verhalten erhöht das Unfallrisiko und führt für Anwohnende bisweilen zu einem Problem, weil Zufahrten zugeparkt werden und das Grundstück nicht verlassen werden kann. Vor allem aber geraten die Schülerinnen und Schüler, die zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen, häufig in brenzlige Situationen, weil sie den ankommenden und wegfahrenden Autos ausweichen müssen. “Der Weg zur Schule muss für alle Kinder „so sicher sein wie nur eben möglich”, erklärte Doris Hauck (Bündnisgrüne) im Ausschuss.

“Alle Instrumente der Schulwegplanung sind für die Sicherheit des Schulwegs zu nutzen. Wir bitten auch zu prüfen, inwieweit auch die vom Land neu geschaffene Möglichkeit der Einrichtung einer Schulstraße in Frage kommt”, ergänzte Alfred Berge. So können besonders betroffene Straßenabschnitte zu Stoßzeiten für den KfZ-Verkehr eingeschränkt werden, wie es im Bereich der Graf-Dodiko-Straße schon seit Jahren mit Erfolg praktiziert wird. Dass die Schulkinder extrem gefährdet seien, bekräftigte Doris Hauck von den Grünen im Mobilitätsausschuss. Je mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen würden, desto gefährlicher werde es für die Fußgänger, bilanzierte Hauck. „Das schaukelt sich auf.“ Als einfache Lösung schlug sie eigens ausgewiesene Haltestellen für Elterntaxis auf dem Schützenplatz vor. Von dort gehe es zu den Schulgebäuden dann weiter zu Fuß. Für die Falk-Schule sei eine Elterntaxi-Haltestelle am Schützenplatz durchaus denkbar, merkte Mobilitätsmanager Jan Kolditz an. Auch in Scherfede bestehe bei zwei Bundesstraßen in unmittelbarer Nähe zur Katholischen Grundschule Handlungsbedarf.

Der Walking Bus für Kinder aus dem nahen Umfeld der Schulen bietet einige Vorteile. Eltern machen Treffpunkte und Routen aus, auf denen Schulkinder in Gruppen und unter Aufsicht einzelner Väter oder Mütter zur Schule gehen. Ein Netzwerk, das es in Warburg schon einmal gab und heute leicht über Whatsapp-Gruppen organisiert werden könnte. Die Schülerinnen und Schüler kommen so sicher zur Schule. Zudem zeigen Erfahrungen, dass die Kinder im Unterricht aufgrund der morgendlichen Bewegung ausgeglichener und konzentrierter sind und durch den gemeinsamen Schulweg auch selbstsicherer im Straßenverkehr werden. Ein Aspekt ist auch, dass ein hohes Verkehrsaufkommen vor der Schule vermieden und der CO2-Ausstoß reduziert wird. Den Walking-Bus zu aktivieren, das erachtet auch der Mobilitätsmanager Jan Kolditz als sinnvolle Maßnahme. Unter den Schulleitungen bestehe großes Interesse am Walking Bus, sagte Kolditz. Doch gebe es aktuell keinen aktiven Walking-Bus.

Die Warburger Grünen fordern angesichts der Gefahren eine neue Schulwegplanung, die mit vereinten Kräften angegangen werden soll. Dabei soll jedoch kein externes Gutachten angestrebt werden, wie es die Verwaltung vorschlug. Die kritische Verkehrslage müsse mit den Akteuren am Ort geregelt werden, fordern die Grünen. Am Ende hänge es doch immer an der Vernunft der Eltern, appellierte Ausschussmitglied Dagmar Feldmann. Eine Schulwegsicherung herzustellen, beim Thema Elterntaxis nachzubessern und mit dem Mobilitätsbeauftragten, Schulamtsleiter, Schulleitungen und Elternschaften alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen, um die Schulwege genauer unter die Lupe zu nehmen, dieser Antrag der Warburger Bündnisgrünen fand einstimmige Zustimmung.

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