Die Hansestadt Warburg besitzt umfangreiche Grün- und Biotopflächen, für deren Anlage und Pflege jährlich über 1,2 Mio € (!) im Haushalt veranschlagt werden. Eine detaillierte Aufteilung nach sinnvollen Positionen (wie z.B. innerstädtische Grünpflege, öffentl. geförderte Biotoppflege und -anlage, Baumpflege, Heckenpflege, Gewässerpflege etc.) ist nicht gegeben. Somit sind die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit der einzelnen Maßnahmen nicht nachvollziehbar.
[…]Um diesen Fachbereich auf eine plausible ökonomische und ökologische Grundlage zu stellen, fordern wir ein detailliertes Konzept:
- das die Aufstellung eines Katasters enthält, in dem die Pflegeflächen aufgeführt sind
- das nach den einzelnen Biotopen und Pflegearten aufgeschlüsselt ist.
Auf Grundlage dieses Katasters ist ein jährlicher Pflegeplan zu erstellen, in dem die ökologisch fachgerechte Ausführung der Arbeiten verankert wird (wie z.B. die Arbeiten nach ZTV Baumpflege „Zusätzlich Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege“- ähnlich der Vergabe von Tiefbaumaßnahmen). Der Katalog der Fördermöglichkeiten ist dabei vollständig auszuschöpfen.
Beispiel für fachgerechter Schnitt von Kopweiden: nach 10 Jahren Ruhe mit Ernte von hochwertigem Holzhackschnitzelgut, Maßnahme wurde zu 100 % gefördert Beispiel Kopfweidenschnitt Beispiel widerrechtliche Rodung von wertvollen Streuobstbäumen hier wurden 16 ! ca 80jährige Apfelbäume gefällt, die mit ihrem hohen Anteil an Asthöhlen ein wertvolle Heimstatt für stark bedrohte Arten wie z.B. den Steinkauz – nun ja – jetzt waren. ein stabilisierender Pflegeschnitt, dessen Kosten i.d.R. zu 100 % öffentlich gefördert wird, ist hier Stand der Pflegetechnik ökonomischer Unsinn: Kosten für Fällung trägt die Stadt, Pflege würde gefördert. unrechtmäßige Fällung hat Strafverfahren im Naturschutzrecht zur Folge Beispiel unsachgemäße Pflanzung ohne Schutz und Anbindung sind hier die komplette Nachpflanzung von wertvollen Apfel-Hochstämmen aus 2019 von Reh und Hase verursachten Rindenschäden zerstört. Auch hier würde die fachgerechte Ausführung mit öffentl. Mitteln gestützt. Beispiele unsachgemäße Baumpflege Feldgemarkung Apfelbaumreihe , Streuobst als wertvolles Biotop für Bienen u .a. Insekten , Kleinsäuger und Vögel Die widersinnige Kappung von Starkästen führt zu rascher Fäulnis, Instabilität und frühzeitigem Kronenbruch, Stattdessen stünde eine die Krone stabilisierender Pflegeschnitt an Diese Maßnahmen werden mit öffentlichen Mitteln gefördert. Beispiele unsachgemäße Baumpflege Feldgemarkung Baum hätte schon vor 10 Jahren aufgeastet gehört, hindern den Landwirt nun bei der Feldbestellung, Äste werden demnächst entfernt mit anschließenden Fäulniseintrag an viel zu großen Schnittwunden die zum Baumtod in jugendlichen Alter führen.. oder der eigentlich nach Naturschutzrecht geschützte Baum wird gleich „abgeräumt“ , wie am frischen Baumstumpf im Hintergrund zu erkennen, ggfs wird dann nachgepflanzt und das Unheil beginnt von vorn : Geldverschwendung im ganz großen Stil! Ökonomischer Grundsatz der Baumpflege :regelmäßig in der Jugend erspart den Einsatz ab Alter 40 – und die nächsten 100 Jahre sind keine Eingriffe nötig
Was ist denn ein biologisch sinnvolles Naturkonzept? Sicher kann das nicht bedeuten die radikale Abholzung und Zerstörung von Büschen und Bäumen wie aktuell z.B. entlang der Verbindungsstraße Welda – A44 – (aber auch vielerorts in der Umgebung von Warburg) – in dieser Form kann es auch nicht um “Verkehrssicherheit” gehen (Begründung eines Mitarbeiters von Straßen.NRW auf Anfrage am 20.11.20). Die Tatsache, dass der Naturschutz im größere Bedeutung erlangt aber gleichzeitig immer wieder das Gegenteil erfolgt (s.o., aber auch A49 und Autobahnausbau allgemein, sowie auch Zerstörung von Natur für Logistikzentren oder die TESLA-Anlagen bei Berlin) zeigt, wie verlogen unsere Gesellschaft in weiten Teilen ist. Auch von der Partei GRÜNE müsste man da eigentlich größeres Engagement erwarten – z.B. eben auch in Warburg.